Einen der größten Einsätze der letzten Jahre mussten wir, zusammen mit allen Biebergemünder Feuerwehren, sowie den Feuerwehren aus Wächtersbach, Freigericht, Maintal, Bad Orb und Gelnhausen absolvieren.
In den frühen Morgenstunden des 01.Juni 2023 wurden wir um 03.39 Uhr zusammen mit der zuständigen Stützpunktfeuerwehr Bieber mit dem Einsatzstichwort „ F2 Dachstuhlbrand,“ von der zentralen Leitstelle des Main Kinzig Kreises alarmiert. Auf der Anfahrt zur Einsatzstelle wurde das Einsatzstichwort auf F2Y, Menschenleben in Gefahr, erhöht, da noch eine Person und 2 Hunde in dem Gebäude vermutet wurden.
Nach der Ersterkundung durch den Zugführer der Feuerwehr Nord ergab sich folgende erste Lage: Vollbrand von 2 Wohngebäuden, keine Bewohner mehr im Wohnhaus, Feuer droht auf Nachbargebäude überzugreifen.
Folgerichtig ordnete der Zugführer an, zwei sogenannte „Riegelstellungen „
( Hier werden je nach Bedarf mehrere Strahlrohre zwischen Brandobjekt und Nachbargebäuden eingesetzt, um ein Ausbreiten des Feuers, zum Beispiel durch Funkenflug zu unterbinden) vorzunehmen, die durch Kräfte der inzwischen eingetroffenen Kameraden aus Bieber unterstützt, bzw. eingesetzt wurden.
Weiter wurde zeitgleich „Vollalarm für ganz Biebergemünd ausgelöst„ (d.h. jeder einzelne Feuerwehrmann/frau in allen Biebergemünder Feuerwehren wurde über seinen Funkmeldeempfänger und zusätzlich über Sirene ) alarmiert.
Aufgrund der umfangreichen und aufwendigen Löscharbeiten wurde eine Technische Einsatzleitung unter Leitung des Gemeindebrandinspektors Thomas Petrausch installiert, um einen geordneten und effektiven Löscheinsatz zu gewährleisten, unter anderem wurden 3 Einsatzabschnitte gebildet.
(Einsatzabschnitte werden bei größeren Bränden gebildet, denen Feuerwehren zugewiesen werden. Die Feuerwehren haben die Aufgabe in diesem begrenzten Abschnitt selbstständig erstmal die Brandbekämpfung durchzuführen, allerdings in Abstimmung mit der technischen Einsatzleitung)
Die Löscharbeiten gestalteten sich äußert schwierig, da aufgrund der Lage der Gebäude, die Zugänge und die somit die Vornahme von Strahlrohren sehr aufwendig und auch gefährlich für die eingesetzten Kräfte waren.
Die inzwischen angeforderten Drehleitern aus Bad Orb und Freigericht, waren eine große Hilfe, konnten aber auch an bestimmten Stellen nicht effektiv eingesetzt werden, hier musste in mühevoller Handarbeit Teile des Daches abgedeckt werden, um Löscharbeiten durchführen zu können.
Ein Großteil der Löscharbeiten konnte nur unter „ Atemschutz “ durchgeführt werden, hier war zur Unterstützung der Abrollbehälter „ Atemschutz „ des Main Kinzig Kreises vor Ort, der von der Feuerwehr Wächtersbach betreut wird.
Um ausreichend Löschwasser zur Verfügung zu haben, wurden die Feuerwehren aus Gelnhausen und Gründau angefordert, die über Abrollbehälter des Main Kinzig Kreises mit je 10 000 Liter Löschwasser verfügen.
Ebenfalls war die Feuerwehr Maintal mit einem Sonderfahrzeug für einen eventuellen Schaumeinsatz an die Einsatzstelle alarmiert worden.
Die Löscharbeiten sowie die erforderlichen Nacharbeiten ( Reinigung , Überprüfen, Ergänzen der Beladung der Feuerwehrfahrzeuge) zogen sich über den ganzen Tag hin,
und waren gegen 23: 15 Uhr beendet.
Ein ganz großes Dankeschön möchten wir den Anwohnern, Nachbarn und Einwohnern sagen. Sie versorgten während der ganzen Zeit die Einsatzkräfte mit Getränken und Essen, aus völliger Eigeninitiative. Vielen, vielen lieben Dank.
Aufgrund der hervorragenden Arbeit aller Einsatzkräfte, konnte der Schaden auf das Grundstück begrenzt werden, es kam zu keinen großen Schäden auf Nachbargrundstücken oder Häusern. Hier wurde in eindrucksvoller Weise aufgezeigt, welches hohe Fachwissen und sichere Handhabung der Geräte bei den Feuerwehrmännern und Frauen vorhanden ist, die sie sich in Lehrgängen und Übungen angeeignet haben.
Am Folgetag mussten wir noch zwei Mal die Einsatzstelle anfahren, um kleine Nachlöscharbeiten durchzuführen, allerdings ist dies in einem solchen Fall nichts außergewöhnliches.
In den Mittagstunden dieses Tages, wurden wir noch zusätzlich für die Beseitigung einer Ölspur alarmiert.
Am Sonntag den 04.06.2023 wurde dann erneut Vollalarm für Biebergemünd und weitere Feuerwehren ausgelöst.
Unter dem Einsatzstichwort : F ZUG, Zug – Gefahrgut , im Bahnhof Wirtheim „ in den frühen Abendstunden alarmiert. Glücklicherweise handelte es sich nicht um einen brennenden Zug sondern um Heißläufer an 4 Rädern eines Kesselwagens der Dieselkraftstoff geladen hatte. Wir kühlten die ca. 280 Grad heißen Räder ab, außerdem wurde die Bahnstrecke abgesucht, ob nicht durch Funkenflug des Heißläufers ein Böschungsbrand entstanden sein könnte, was aber nicht der Fall war.