Was passiert eigentlich bei einem  Notruf 112 ???

Was passiert eigentlich bei einem Notruf 112 ???

Ihr  Notruf läuft in der zentralen Rettungsleistelle des Main Kinzig Kreis ein. Diese Rettungsleistelle befindet sich in der Frankfurter Strasse in Gelnhausen .

Die Leitstelle des Main-Kinzig-Kreises ist eine der größten Leitstellen im Bundesland Hessen. Pro Jahr werden bis zu 75.000 Einsätze und Hilfeersuchen jeglicher Art abgewickelt, hierzu laufen knapp 298.000 Anrufe ein (im Schnitt also jede zweite Minute ein Anruf).

5 W -Fragen !

1.  Wo ist es passiert ?           <  möglichst genaue Bezeichnung des Notfallortes ! >

                                               Ortschaft (teil ) , Strasse , Hausnummer ,

2. Was ist passiert   ?             <  Schildern Sie kurz was passiert ist >

                                                  Geben Sie eine kurze Beschreibung der Notfallsituation

3. Wie viele Verletzte ?       < Geben Sie die Anzahl der verletzten Personen an >

4. Welche Art von                 < Versuchen Sie die Verletzungen zu beschreiben  >

   Verletzungen liegen vor ?

5. Warten auf Rückfragen !  < Legen Sie nicht auf ! Der Disponent in der Leistelle

                                                     beendet das Gespräch . > Vielleicht hat er noch Fragen ?

Nachdem er alle Informationen erhalten hat, und   in den Einsatzleitrechner eingegeben hat , wird ihm das passende Einsatzstichwort angezeigt ,  sowie  die zuständige Feuerwehr . Weiterhin wird ihm aufgrund seiner eingegebenen Daten , ein Alarmvorschlag geben , dies bedeutet das entweder die gesamte Feuerwehr Biebergemünd Nord , zusätzliche Feuerwehren (Drehleiter ) , oder nur ein kleiner Teil der Feuerwehr alarmiert wird .

Es gibt die „ sogenannte stille Alarmierung „ und die zusätzliche „ Alarmierung über Sirene !

In der Zeit von 06.00 h bis 18.00 h , Montag b. Freitag ,  wird zusätzlich die Alarmierung  bei bestimmten Einsatzstichworten über die Sirenen durchgeführt .

Bei der stillen Alarmierung , hat die Rettungsleitstelle die Möglichkeit alle Feuerwehrleute zu alarmieren , oder auch bei entsprechenden Einsatzstichwort nur einen Teil der Einsatzkräfte in den  Einsatz zu bringen .

Nachdem die Alarmierung bei den Feuerwehrleuten eingegangen ist , müssen sie sich sofort ins Feuerwehrhaus begeben , hierbei spielt es keine Rolle ob Sie sich gerade bei einer Familienfeier befinden , Arbeiten im häuslichen Bereich oder ähnliches durchführen .  In der Feuerwehrsatzung der Gemeinde Biebergemünd ist dies unter § 7 ; Rechte und Pflichten der Angehörigen der Einsatzabteilung unter 2 b ) wie folgt geregelt : …bei Alarm sofort zu erscheinen und den für den Alarmfall geltenden Anweisungen und Vorschriften Folge zu leisten !.

Nachdem die Einsatzkräfte im Feuerwehrhaus angekommen sind , müssen Sie  nun , im Umkleideraum die erforderliche Schutzkleidung anlegen .  Der erste Feuerwehrmann  , muss jedoch sofort Kontakt mit der Rettungsleistelle aufnehmen , dies geschieht über das Funkgerät in unserer Zentrale , um den Disponentenzu informieren , das der Alarm bei uns eingegangen ist , hierbei wird auch die genaue Einsatzstelle , sowie weitere vorliegende Details  , durch den Disponenten in Gelnhausen , mitgeteilt  . Diese sofortige Kontaktaufnahme mit der Rettungsleistelle ist dringend erforderlich , da für die Rettungsleitstelle keine Möglichkeit besteht   zu überprüfen , ob die Alarmierung bei der jeweiligen Feuerwehr eingegangen  ist . Sollte nach spätestens 5 Minuten keine Bestätigung über den Eingang des Alarmes vorliegen , wird eine erneute Alarmierung durchgeführt , zusätzlich wird zeitgleich eine weitere Feuerwehr , die in der Alarm und Ausrückeordnung festgelegt ist , alarmiert .

Nachdem die Feuerwehrleute ihre erforderliche Schutzkleidung angelegt haben , besetzen sie unverzüglich die Feuerwehrfahrzeuge , hierbei ist darauf zu achten , das es je nachdem um welches Einsatzstichwort  es sich handelt , eine unterschiedliche Reihenfolge der Fahrzeuge beim Ausrücken gibt . Dies ist in der Ausrückeordnung festgelegt , die ständig bei Bedarf angepasst wird , und  jeder Einsatzkraft bekannt ist . Alle Kameradinnen und Kameraden sind auf allen Fahrzeugen ausgebildet , dies wird in den wöchentlichen Übungen und Unterrichten wiederholt und geübt . Lediglich auf dem Fahrzeug  ( Iuk ) des Katastrophenschutzes des Landes Hessen , das uns zugeteilt wurde , sind nicht alle Feuerwehrleute ausgebildet .

Unsere Feuerwehrfahrzeuge können mit einer Gruppenbesatzung ( 9 Feuerwehrleute ) oder auch mit einer Staffelbesatzung ( 6 Feuerwehrleute ) ausrücken . Welche Form angewendet wird , hängt von verschiedenen Faktoren ab , unter anderem ist dies auch in der Alarm und Ausrückeordnung geregelt , wann zum Beispiel eine Staffel , für das erste Ausrücken eines Fahrzeuges ausreichend ist . Beim Besetzen der Fahrzeuge ist auch eine Sitzordnung vorgegeben , sie gibt unter anderem vor ,  welcher Trupp der Feuerwehrmann /frau  im Einsatz ist , hierbei ist durch den Kameraden/ Kameradin beim Einsteigen zu beachten , das  für einige Positionen vorgeschriebene Ausbildungen /Lehrgänge erforderlich sind .

Sofort nach Abfahrt zum Einsatzort wird die Rettungsleistelle hierrüber informiert , das geschieht über das Funkgerät des jeweiligen  Feuerwehrfahrzeuges . Hierfür sind auf dem Funkgerät verschiedene Tasten mit Zahlen vorgesehen , wobei jede Zahl von 1 bis 6 eine festgelegte Bedeutung hat , der sogenannten Statusmeldung .

Während einer Fahrt zu einer Einsatzstelle , räumt die Straßenverkehrsordnung , der Feuerwehr Sonderrechte im Straßenverkehr ein  ( z. B. wenn möglich an einer roten Ampel vorbeifahren ), wenn aufgrund des Einsatzstichwortes , es nötig ist möglichst schnell an die Einsatzstelle zu gelangen .

Haben Sie sich auch schon mal geärgert , das die Feuerwehr mit Blaulicht und dem extrem lauten Martinshorn mitten in der Nacht durch Kassel oder Wirtheim gefahren ist ?

Der Grund hierfür ist , das der Gesetzgeber festgelegt hat , das bei Fahrten mit Sonderrechten im Straßenverkehr ,  das Blaulicht  nur zusammen mit dem Martinshorn angewendet werden darf . Hierbei wird im Gesetzestext nicht unterschieden , nach Uhrzeit oder ob auf der Straße wenig oder gar kein Verkehr stattfindet. Wir bemühen uns aber , im Rahmen unserer Möglichkeiten , diese Lärmbelästigung zu gering wie möglich zu halten .

Während der Einsatzfahrt können bei bestimmten zu erwartenden Einsatzlagen , bereits erste vorbereitende Maßnahmen getroffen werden , beispielsweise wird bei zu erwartenden Brandeinsätzen , oder auch beim Auslösen einer Brandmeldeanlage , durch den Angriffstrupp die erforderlichen Atemschutzgeräte angelegt , hierbei erfolgt auch eine erste  namentliche Registrierung dieser beiden Feuerwehrleute . Atemschutzgeräteträger werden gesondert im Einsatzfall mit der Atemschutzüberwachung erfasst , dies geschieht mit einem persönlichen zugeteilten Chip , der über ein Atemschutz < Tablett erfasst wird .

Der Fahrzeugführer gibt wenn vorhanden , erste vorliegende Informationen an seine Gruppe/Staffel weiter , wie etwa ob noch Menschen oder Tiere vermisst werden . Nach Eintreffen an der Einsatzstelle , wird wieder über das Funkgerät eine Statusmeldung über das Eintreffen an der Einsatzstelle an die Rettungsleistelle übermittelt .  Der Fahrzeugführer verschafft sich nun einen  ersten Überblick mittels einer   Erkundung der Situation , das ist auch der Zeitpunkt , wo die gesetzliche Hilfsfrist von 10 Minuten erfüllt sein muss .  Bitte machen Sie auf sich aufmerksam wenn Sie über wichtige Details/Informationen verfügen , und teilen Sie dies dem Fahrzeugführer mit , alles kann wichtig sein . Die Fahrzeugführer sind durch farbige Funktionskennzeichenwesten leicht erkennbar .

Nachdem er seine ersten Erkenntnisse  der Lage gewonnen hat , teilt er nun seinen Entschluss zur weiteren Vorgehensweise den verschiedenen Trupps , wie Wassertrupp , Angriffstrupp , Schlauchtrupp , Melder und Maschinist mit . Anschließend gibt er mündlich über Funk eine 1. Lagemeldung an die Rettungsleistelle , hierbei fordert er bei Bedarf weitere Feuerwehren zur Unterstützung mit Personal , oder mit erforderlichen speziellen Fahrzeugen und Geräten an. Während des gesamten Einsatzes werden ständig weitere Erkundungen , auch von den eingesetzten Trupps  durchgeführt , um sofort auf etwaige Veränderungen der Lage reagieren zu können .

Bei allen Alarmierungen der verschiedensten Art ist es immer unser Ziel , unseren Mitbürgern aus einer möglichen Notsituation zu helfen , die möglichen Schäden an Gebäuden , Gegenständen möglichst gering zu halten . Dafür stehen wir an 365 Tagen rund um die Uhr  bereit , bilden uns an unseren wöchentlichen Übungen und Unterrichten regelmäßig weiter , und besuchen immer wieder mehrtägige Lehrgänge im gesamten Main Kinzig Kreis oder auch auf der Hessischen Landesfeuerwehrschule in Kassel.

Wenn Sie nun Interesse an unserer  Arbeit   gefunden haben   , melden Sie sich bei uns . ( Sicher kennen Sie einen Feuerwehrmann aus der Nachbarschaft oder ihrem Bekanntenkreis , den Sie gerne mal zu einer Übung begleiten können . Wir freuen uns auf ihre Besuche .